Überraschungen im Abo

Sabine Gysin Ernährung
Ernährung
  • Interview: Lioba Schneemann
  • Fotos: Lioba Schneemann

Kurzprofil

Depothalterin Sabine Gysin
Depot Hebelstrasse 108 (Liefertag/ Abholzeit immer am Mittwoch)
4056 Basel

www.birsmattehof.ch

Frau neben Gemüsekorb

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Gemüsekorb

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Gemüsekörbe vom Birsmattehof aus Therwil

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Frau in Garagentor mit Gemüsekorb

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Schaufenster Lokal

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Überraschungen im Abo

Sabine Gysin, «lokal»

Der Kulturtreffpunkt „Lokal“ in der Hebelstrasse 108 verwandelt sich jeden Mittwoch in eine kleine grüne Oase: 120 Körbe voll mit leckerem Gemüse und Salaten vom Birsmattehof aus Therwil, welche zur Abholung bereitstehen.

Sabine Gysin
Ernährung
  • Interview: Lioba Schneemann
  • Fotos: Lioba Schneemann

Kurzprofil

Depothalterin Sabine Gysin
Depot Hebelstrasse 108 (Liefertag/ Abholzeit immer am Mittwoch)
4056 Basel

www.birsmattehof.ch

Einmal in der Woche verwandelt sich die Garage mit den grauen Holztoren an der Hebelstrasse 108 in einen Markstand der besonderen Art: Grüne und rote Salatköpfe und duftende Kräuter sowie diverse knackige Gemüsesorten füllen die bunten Körbe. Sabine Gysin stellt hier jeden Mittwoch ihre Garage für die 120 Gemüsekörbe vom Birsmattehof aus Therwil zur Verfügung. Besitzerin und Trägerin des Birsmattehofs ist die Genossenschaft Agrico, die wöchentlich insgesamt 60 Depotstellen in Basel mit Gemüsekörben beliefert.

Ich freue mich jedesmal über diesen Anblick.

Sabine Gysin

Frau neben Gemüsekorb

46 Wochen pro Jahr werden die Abonnentinnen und Abonnenten mit einem bunten Korb überrascht, denn es gibt immer das, was momentan frisch vom Feld kommt. Gut 60 verschiedene Gemüse sowie allerlei Grünes aus der Kräuterecke sind jeweils dabei. „Man findet hier eine Vielfalt vor, die man sonst kaum noch antrifft,“ freut sich Sabine Gysin, die mit ihrer Familie seit 15 Jahren auch selber Gemüseabonnentin ist. Je nach der Art des Abonnements sind die Körbe mit sieben bis zehn unterschiedlichen Produkten gefüllt. Darunter sind neben gängigen Gemüsearten auch viele Raritäten und Spezialitäten, und damit immer wieder Gemüse, das manch einer nicht kennt, wie Topinambur, Steckrüben oder alte Rübensorten. „Das ist das Tolle daran, man erhält auch Dinge, die man im Laden oder auf dem Markt nicht kaufen kann oder vielleicht selbst gar nicht kaufen würde. So werden wir sanft dazu gezwungen, mal etwas Neues auszuprobieren und den kulinarischen Horizont zu erweitern.“ Zusätzlich gibt es auf Bestellung Eier und Quark sowie Kartoffeln, Obst und Fleisch oder „Exotisches“ wie Quitten- oder Kirschsaft von Hochstammbäumen.

Depothalterin sein ist für Sabine Gysin ein kleiner Teil ihres sozialen Engagements, das sie schon ihr Leben lang begleitet. „Das gehört zu meinem Leben“, sagt die bildende Künstlerin und einstige Gründerin der Frauenliste Basel. Den Raum für das Gemüse zur Verfügung zu stellen sei für sie irgendwie selbstverständlich.

Alleine als Konsument oder Konsumentin kann man die Welt nicht verändern, es braucht beides.

Sabine Gysin

Gemüsekörbe vom Birsmattehof aus Therwil

Beruflich schlägt Sabine Gysins Herz voll und ganz für die Basler Gestaltungsschule „K’werk Bildschule bis 16“, die sie seit rund 10 Jahren leitet. Die Bildschule entstand als private Initiative im Jahr 2005 und ist heute der Schule für Gestaltung Basel angegliedert.

Mit sicherlich ebensoviel Herzblut engagierte sich Sabine Gysin für viele Jahre in der Basler „Frauenliste“ FRAB, die sie zusammen mit einigen anderen Frauen im Jahr 1991 gegründet hatte. Die Frauenliste mischte für ein gutes Jahrzehnt das Basler Stadtparlament auf, indem es die politischen Geschäfte des Parlaments beharrlich auf frauengerechte Zusammenhänge prüfte. Sabine Gysin bedauert, dass sie zur Zeit in keiner politischen Runde oder Partei aktiv tätig ist. „Der Austausch mit politisch denkenden Menschen ist eine Bereicherung und man lernt viel dabei.“ Biologisch kaufen oder vegan essen fördere das Bewusstsein. Aber es sei notwendig, auch „oben“ politisch einzuwirken.

Publiziert im April 2017

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